Konstruktivistische Lernpsychologie

Das Lernen bezüglich sachlicher Zusammenhänge geschieht durch gedankliches Verknüpfen „kognitiver Elemente“ (Wahrnehmungen, verfügbarer Wissensbestandteile, etc.) zu möglichst sachadäquaten „kognitiven Strukturen“ (subjektiven Wissensstrukturen, Begriffen, mentalen Modellen, etc.), die im Zuge weiteren Lernens korrigiert, differenziert, erweitert, schematisiert werden können. Sie können auch selber wiederum als Elemente in übergeordnete Strukturbildungen einbezogen werden. Solches Lernen ist in jeder Hinsicht strukturbezogen. Die kognitiven Strukturen stellen sowohl Ergebnisse als auch Instrumente eines denkenden, verstehen wollenden - und das heisst auch aktiven – Lernens dar. Dass das Lernen aktiv und auf eigene Vorwissensstrukturen bezogen ist, heisst allerdings nicht, dass konstruktivistisch gesehen optimales Lernen immer völlig vom Lernenden aus gesteuert und entdeckend verlaufen muss; die relevanten Verknüpfungen können auch unter Anleitung, aufgrund strukturbewusster mündlicher oder schriftlicher Erklärungen optimal vollzogen werden. Solche Erklärungstexte im Hinblick auf konstruktivistisches Lernen zu optimieren, ist eine (leider vernachlässigte) Aufgabe der konstruktivistischen Didaktik.